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Das O.T.-Lager Rothschwaige

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Im Sommer 1944 übernahmen die Organisationen Todt (O.T.) und SS das Durchgangslager Rothschwaige (Dulag) als Arbeitslager für jüdische KZ-Häftlinge. Das Lager war bis dahin als Unterkunft für ankommende Fremdarbeiter/-innen als Quarantänelager und später um eine Geburtsklinik für die Niederkunft schwangerer Ausländerinnen erweitert worden.

Die Geburtsklinik bestand aus vier Baracken und befand sich im südlichen Teil des Lagers. In der als Außenstelle des Krankenhauses Dachau geführten Einrichtung wurden ab Sommer 1943 Geburten und Abtreibungen an ausländischen Fremdarbeiterinnen durchgeführt.

Das Lager für jüdische Häftlinge wurde unter der Bezeichnung „O.T.-Lager Rothschwaige“ ab Juni 1944 dem KZ-Außenlager Dachau-Allach zugeordnet. Lagerkommandant wurde Josef Jarolin. Innerhalb des Lagers bezogen ab 17. Juli 1944 25 SS-Wachmänner Quartier. Erster Kommandoführer war ab Juli 1944 der SS-Mann Morgenstern, gefolgt von SS-Mann Johann Kastner, der Ende August 1944 von Albert Büchl abgelöst wurde. Chef der SS-Wachmannschaften war Fritz Degelow. Im Juli 1944 wurden nach Rothschwaige erstmals über 800 arbeitsfähige jüdische ungarische KZ-Häftlinge von Auschwitz-Birkenau in das O.T.-Lager überstellt. Dort waren sie als „einsatzfähig“ für die Rüstungsindustrie selektiert worden. Einen elektrisch geladenen Zaun gab es in Rothschwaige nicht. Das Lager hatte keine Wachtürme.  Vor ihrer Überstellung in das O.T.-Lager Allach-Karlsfeld oder in andere Lager wurden diese KZ-Häftlinge verschiedenen Arbeitskommandos bei BMW wie Eisenbahn-, Baracken- und Bunkerbaukommando zugeteilt. Zeugenaussagen zufolge erstreckte sich die Verweildauer der Neuankömmlinge im Lager von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen. Das O.T.-Lager Rothschwaige diente bis zur endgültigen Verwendung bzw. Unterbringung neuer Häftlinge nicht nur als Durchgangs- und Quarantänelager, sondern auch der Unterbringung von KZ-Häftlingen für BMW-Allach. Für das O.T.-Lager Rothschwaige sind 1944/45 zehn Tote dokumentiert, die in das KZ-Dachau zur Verbrennung in das Krematorium transportiert wurden. Die „medizinische Betreuung“ im Lager beschränkte sich darauf, dass geimpft und entlaust wurde.
O.T.-Lager Rothschwaige
In der Endausbaustufe 1945 umfassten beide Lager ca. 40 Baracken. Auf dem Luftbild ist die U-Baracke (das Verwaltungsgebäude) sowie die zentral gelegene Entlausungsstation als T-Baracke gut erkennbar. Das Lager war innen zudem durch einen Zaun geteilt. Es handelte sich dabei um die Trennung von zur Entlausung in „behandelte“ und „unbehandelte“ Häftlinge.

Hinrichtungen im Lager durch die SS sind nicht bekannt. Vereinzelt wurden Transporte für andere Lager über Rothschwaige abgewickelt. So am 24. Juli 1944 nach Mühldorf. Die Versorgung und die hygiensche Lage der Häftlinge in Rothschwaige schien etwas besser gewesen zu sein, als im O.T.-Lager Allach-Karlsfeld.

 
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